Digitaler Geschäftsbericht PfalzMetall

Digitaler Geschäftsbericht

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Unser digitaler Geschäftsbericht bietet Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit. Klicken Sie sich durch die Themen und sprechen Sie uns bei Fragen gerne an.

Dr. Christian Kauth
Präsident von PfalzMetall

13. Juni 2022

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Tarifpolitik und Recht

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Tarifrunde 2022 – Verhandlungen bei drohender Energienotlage und hoher Inflation – Planungssicherheit durch Einigung auf lange Laufzeit

6. Juni 2023  |  Lesedauer ca. 5 Minuten

Nach der Corona-Krise wurden die Unternehmen unvermittelt im Jahr 2022 mit dem Ukrainekrieg, zunächst stockenden und dann völlig gestoppten Gaslieferungen aus Russland und seinen weiteren Auswirkungen konfrontiert. Immense Preissteigerungen belasteten Unternehmen und Beschäftigte. Dennoch musste im
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6. Juni 2023

Bei der Tarifrunde 2022 handelt es sich ohne Zweifel um eine der schwersten der vergangenen Jahre. Nicht nur, dass die nach der Corona-Krise erhoffte Erholung in der M+E-Industrie ausblieb, führte der Ukraine-Krieg zu explodierenden Energie- und Rohstoffpreisen. Hinzu kamen aufgrund des Gaslieferstopps aus Russland immense Sorgen über eine mögliche Gasmangellage und die Ungewissheit, ob und wie lange die Gasversorgung der Unternehmen überhaupt noch in ausreichender Menge möglich sein würde. Verschärft wurde die Situation durch eine auch für die Beschäftigten extrem hohe Inflation, was maximalen Druck auf Entgeltsteigerungen ausübte. So ging die IG Metall mit einer Forderung in Höhe von 8 Prozent bei einer Laufzeit von nur 12 Monaten bundesweit in die Tarifrunde.

Beim Verhandlungsauftakt für M+E Mitte am 14. September 2022 in Oberursel war die Unsicherheit sehr groß und es sollte die weitere Entwicklung in den Unternehmen im Herbst abgewartet werden. Darüber hinaus gab es erste Anzeichen einer nach der Corona-Prämie erneut möglichen steuer- und abgabenfreien Einmalzahlung, die zur Dämpfung der Belastungen des kommenden Tarifabschlusses genutzt werden sollte. Ein Arbeitgeberangebot wurde daher nach der zweiten Verhandlung am 7. Oktober 2022 in Landau erst am Ende der Friedenspflicht in der dritten Verhandlungsrunde am 27. Oktober 2022 in Sulzbach unterbreitet. Bei einer Laufzeit von 30 Monaten wurde die inzwischen geregelte volle Inflationsausgleichsprämie in voller Höhe angeboten und eine Tabellenerhöhung in Aussicht gestellt.

Mit Ablauf der am 28. Oktober 2022 um 24:00 Uhr endenden Friedenspflicht begann die IG Metall in großem Umfang mit Warnstreiks – so wurde die vierte Verhandlungsrunde M+E Mitte am 10. November 2022 in Saarbrücken von einer lautstarken Kundgebung und Streiks in den Betrieben begleitet. Vor der fünften Verhandlung im nunmehr absehbaren Pilotbezirk Baden-Württemberg wurde für den Fall der Nichteinigung die Urabstimmung und damit eine dramatische Eskalation angekündigt. Dies konnte durch eine Einigung am 18. November 2022 abgewendet werden – die Übernahme dieses Pilotabschlusses erfolgte dann bei M+E Mitte bereits am 22. November 2022 in Frankfurt.

Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 24 Monaten vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2024 und sieht die Zahlung der kompletten steuer- und beitragsfreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 Euro bei Vollzeitbeschäftigung vor. Der mögliche Rahmen wurde dabei voll ausgeschöpft und kommt so durch die Steuer- und Sozialversicherungsbeitragsfreiheit auch in voller Höhe bei den Beschäftigten an. Teilzeitkräfte erhalten die Zahlung anteilig, in Summe jedoch mindestens 800 Euro – Auszubildende erhalten insgesamt 1.100 Euro.

Die Inflationsausgleichsprämie wird grundsätzlich in zwei Tranchen zu je 1.500 Euro für Vollzeitbeschäftigte gezahlt – und zwar im Februar 2023 und im Februar 2024. Den Unternehmen wurden jedoch bei der Ausgestaltung weitreichende Spielräume eingeräumt. So können sie die Fälligkeit der Zahlungen nach vorne ziehen und nach hinten schieben, womit sie ihrer Belastungssituation und ihrer Liquidität Rechnung tragen können.

Der Tarifvertrag sieht als zweite Komponente (nach 2018 erstmals wieder) Tabellensteigerungen in Höhe von zunächst 5,2 % zum 1. Juni 2023 und weiteren 3,3 % zum 1. Mai 2024 vor. Die zweifelsohne große Belastung – für viele unserer Mitgliedsunternehmen an der Schmerzgrenze – stellt sich letztlich aber durch die lange Laufzeit bis 30. September 2024 und die damit einhergehende Planungssicherheit noch als akzeptabel dar.

Neben der langen Laufzeit müssen noch weitere entlastende Elemente des Abschlusses betrachtet werden: Dieser sieht nahezu unverändert den Differenzierungsmechanismus des Tarifabschlusses 2021 vor – die Streichung des T-ZUG (B) bei Unterschreiten einer Nettoumsatzrendite von 2,3 %. Zusätzlich konnte dabei noch eine Erhöhung des Differenzierungsvolumens erreicht werden. So wäre das im Februar zu zahlende sog. Transformationsgeld (T-Geld) im Jahr 2023 gegenüber dem Februar 2022 – wie im letzten Tarifabschluss vereinbart – um 9,2 %-Punkte zu erhöhen gewesen, wovon Abstand genommen und das T-Geld auch künftig mit 18,4 % eines Monatsentgelts festgeschrieben wurde.

Ein Teil des so eingesparten Volumens wurde dem T-ZUG (B) zugeschlagen, der künftig statt 12,3 % nun 18,5% des jeweiligen Grundentgelts der E 5 beträgt. Konkret sind dies ab 2023 nun 559,81 Euro und ab 2024 dann 578,31 Euro T-ZUG (B). Beide Beträge können bei Vorliegen der Voraussetzungen aus der Ergänzungsvereinbarung zum TV T-ZUG automatisch differenziert werden, so dass jeweils ein höherer Betrag entfallen kann.

Die andere Hälfte des durch die nicht stattfindende Erhöhung des T-Gelds eingesparten Volumens entfällt ersatzlos und dämpft damit so die Belastung für die Unternehmen aus dem Tarifabschluss 2022.

Schließlich wurde als weiterer Baustein des Tarifabschlusses noch eine sog. Energienotfallklausel vereinbart: Dies vor dem Hintergrund, dass zum Zeitpunkt des Abschlusses nicht abschätzbar war, ob die Energieversorgung während der Laufzeit des Tarifvertrages bis 30. September 2024 durchgängig gesichert ist mit unvorhersehbaren Folgen einer eventuellen Energienotlage für einzelne M+E-Unternehmen oder die M+E-Industrie insgesamt. Geregelt wurde daher ein Prozess, um schnell und flexibel auf eine Energienotlage während der Laufzeit des Tarifvertrages reagieren zu können.

Fahrrad-Leasing zur Attraktivitätssteigerung der Unternehmen

Hatte die IG Metall sich jahrelang aus grundsätzlichen Erwägungen strikt gegen eine tarifvertragliche Öffnung für die Umwandlung von tariflichem Entgelt zur Finanzierung der Leasingraten im Rahmen eines vom Arbeitgeber organisierten sog. Jobrad-Modells gesperrt, ist sie im Herbst 2021 von dieser Position abgerückt. Nachdem im Mai 2022 in Baden-Württemberg der erste TV Fahrrad-Leasing in der Fläche vorlag, wurden in zwei Gesprächen zwischen den Verbänden von M+E MITTE und der IG Metall Bezirk Mitte auf Arbeitsebene die Vorstellungen zu einer möglichen Gestaltung eines entsprechenden Tarifvertrages ausgetauscht.

Eine von uns dabei präferierte „schlanke“ Öffnungsklausel im Tarifvertrag war für die IG Metall nicht gangbar, weil sie aus sozialpolitischen Erwägungen zwingend eine Deckelung des von Beschäftigten für das Fahrradleasing umwandelbaren tariflichen Entgelts forderte. Zudem sollten nach IG Metall-Vorstellungen bei dieser Entgeltumwandlung ggf. eingesparte Arbeitgeberanteile am Sozialversicherungsbeitrag als Zuschuss zur Fahrradleasingrate geleistet werden.

Die mit der IG Metall Mitte geführten Gespräche haben am 8. Juli 2022 zu einem Tarifvertrag Fahrradleasing (TV FL) geführt, der die unterschiedlichen Interessen unserer Mitgliedsunternehmen bestmöglich vereint.

Der Tarifvertrag öffnet die Entgeltumwandlung für ein Fahrradleasing durch Vereinbarung einer freiwilligen Betriebsvereinbarung – es besteht also kein Zwang, Fahrradleasing anbieten zu müssen. Arbeitgeber, die zur Erhöhung ihrer Attraktivität und als Beitrag zur Gesundheitsförderung der Beschäftigten schon länger mit dem Wunsch nach einer Öffnungsklausel für Fahrradleasing an uns herangetreten waren, können dies nun mit ihrem Betriebsrat vereinbaren und ausgestalten ohne Notwendigkeit eines ggf. teureren Haustarifvertragsabschlusses. Als wertgleiche Gegenleistung des Arbeitgebers für eingesparte Sozialversicherungsbeiträge kann im Rahmen der freiwilligen Betriebsvereinbarung auch schlicht die Übernahme der entstehenden Admin-Kosten vereinbart werden.

Ein Betriebsvereinbarungsmuster und nähere Erläuterungen zum Tarifvertrag erleichtern die betriebliche Umsetzung.

Jochen Rinck
Arbeits- und Sozialrecht
jochen.rinck@pfalzmetall.de
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M+E-Tarifabschluss 2021 – Umsetzung und künftige Aufgaben

13. Juni 2022  |  Lesedauer ca. 8 Minuten

Am 31. März 2021 wurde für M+E MITTE ein Tarifabschluss mit langfristiger Planungssicherheit aufgrund seiner Laufzeit von 21 Monaten unter Verzicht auf eine Erhöhung der Tabellenentgelte bis 30. September 2022 erzielt. Neben einer neuen tariflichen Sonderzahlung „Transformationsgeld“ (T-Geld) wurde mit der „Besonderen Differenzierung 2021“ erstmals ein besonderes Verfahren zur Differenzierung des T-ZUG (B) für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten vereinbart.
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13. Juni 2022

Am 31. März 2021 wurde in Mainz in einem umfänglichen Verhandlungsergebnis für unsere Verhandlungsgemeinschaft M+E MITTE die bundesweit erste 1:1-Übernahme des am Vortag in NRW erzielten Pilotabschlusses vereinbart – einem als Pandemie-angepasst fair beurteilten Abschluss mit langfristiger Planungssicherheit aufgrund seiner Laufzeit von 21 Monaten unter Verzicht auf eine Erhöhung der Tabellenentgelte. Bis zum 30. September 2022 gilt somit unverändert die Entgelttabelle vom 9. Februar 2018.

Neben einer wertschätzenden Corona-Beihilfe für die Beschäftigten beinhaltet er allerdings schmerzhafte Sonderzahlungen, mit denen sich strukturelle Folgen abmildern lassen.  So wurde über den Änderungstarifvertrag zum Tarifvertrag Tarifliches Zusatzgeld (TV T-ZUG) eine neue tarifliche Sonderzahlung „Transformationsgeld“ (T-Geld) von 18,4 % einer Monatsvergütung im Februar 2022 und 27,6 % einer Monatsvergütung  ab dem Kalenderjahr 2023 geregelt. Daneben wurde aber eine Entlastung für das Jahr 2021 vereinbart mit der Ergänzungsvereinbarung zum Tarifvertrag Tarifliches Zusatzgeld (TV T-ZUG), die den Auszahlungszeitpunkt für das Tarifliche Zusatzgeld T-ZUG (B) für das Jahr 2021 von Juli auf Oktober verschoben hat sowie mit der „Besonderen Differenzierung 2021“ erstmals ein besonderes mit der Nettoumsatzrendite unter 2,3 % „fest verdrahtetes“ Verfahren zur Differenzierung des T-ZUG (B) für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten vorsieht.

Nachfolgend soll daher ein Überblick zur Nutzung und zu den Erfahrungen in der Umsetzung dieser Besonderen Differenzierung gegeben werden sowie auf weitere sich aus dem Verhandlungsergebnis ergebende „Hausaufgaben“ der Tarifvertragsparteien.   

So resultierte aus der Gemeinsamen Erklärung zur Bedeutung des Fachkräftenachwuchses ohne Einbeziehung Dual Studierender in die Tarifverträge eine Pflicht zur Evaluierung und aus einer Vereinbarung der Tarifparteien der Auftrag, die bestehenden Tarifverträge auf Arbeitsebene zu überprüfen, ob und wenn ja wie sich diese moderner, verständlicher und einfacher handhabar fassen lassen.

Besondere Differenzierung des T-ZUG (B) 2021

Das in der Ergänzungsvereinbarung zum Tarifvertrag Tarifliches Zusatzgeld vom 31. März 2021 geregelte besondere Differenzierungsverfahren für das T-ZUG (B) zeichnet sich dadurch aus, dass anhand einer betriebswirtschaftlichen Kennzahl (Nettoumsatzrendite) der Arbeitgeber allein darüber entscheidet, ob das T-ZUG (B) des Jahres 2021 (353,75 Euro für Vollzeitbeschäftigte) ausgezahlt oder aber gestrichen wird. Erstmalig konnte eine solche Art der Differenzierung („fest verdrahtet“) in der M+E-Industrie tariflich geregelt werden – dies allerdings nur für das T-ZUG (B) im Jahr 2021.

Daneben blieb auch die Differenzierungsregelung gem. § 3 TV T-ZUG anwendbar. Somit konnten Arbeitgeber, die die Voraussetzungen der besonderen Differenzierung nicht erfüllen, die dauerhaft im TV T-ZUG verankerte „normale“ Differenzierung – also mit Zustimmung der Tarifvertragsparteien – nutzen.

Unabhängig von der Nutzung der besonderen Differenzierungsmöglichkeit wurde die Fällig-keit des T-ZUG (B) für alle Arbeitgeber von Juli 2021 auf den Abrechnungsmonat Oktober 2021 verschoben.

Bis spätestens vier Wochen vor Fälligkeit des T-ZUG (B) im Oktober 2021 konnte der Arbeitgeber dann die Auszahlung um bis zu sechs Monate verschieben (also bis maximal April 2022). Voraussetzung hierfür war das Vorliegen einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Die Einschätzung, ob eine solche Situation gegeben war, oblag dem Arbeitgeber. Richtschnur konnte hier bereits die Kennzahl einer Nettoumsatzrendite von unter 2,3 % sein, die dann später die Grenze für die Nicht-Auszahlung des T-ZUG (B) markiert. Die Verschiebungsentscheidung hatte der Arbeitgeber lediglich den Tarifvertragsparteien anzuzeigen.

Bei PfalzMetall gingen zur Weiterleitung an die Bezirksleitung der IG Metall Mitte insgesamt neun Verschiebungsanzeigen von Unternehmen bzw. Unternehmensgruppen ein – was der bundesweiten Nutzung dieser Option von ca. zehn Prozent der M+E-Unternehmen entspricht. Die Verschiebungszeiträume gingen über drei bzw. fünf Monate (Einzelfälle) im Übrigen auf die längstmögliche Verschiebung um sechs Monate auf April 2022.

Obwohl so in der entsprechenden Ergänzungsvereinbarung zum TV T-ZUG vom 31. März 2021 nicht vorgesehen, wurde eines unserer Mitgliedsunternehmen im Zuge der Eingangsbestätigung von der IG Metall Bezirk Mitte unter Fristsetzung aufgefordert, in einer schriftlichen Stellungnahme „die Dimensionen und Ursachen der Situation sowie die durch das Unternehmen ergriffenen Maßnahmen zu deren Beseitigung“ zu erläutern. Die Stellungnahme sei „zwingend durch Unterlagen zu ergänzen, welche dazu geeignet sind, die schwierige wirtschaftliche Situation zu belegen.“ Im Rahmen der Abstimmung innerhalb der in der Verhandlungsgemeinschaft M+E Mitte zusammengeschlossenen Verbände traten weitere Fälle gleichlautender Anschreiben zu Tage, was uns bei Übersendung der Stellungnahme an die IGM Bezirksleitung neben dem Ausdruck des Befremdens zum klarstellenden Hinweis veranlasste, dass dies so tarifvertraglich nicht geregelt sei und die überaus moderate Inanspruchnahme der Verschiebungsoption Beleg für den verantwortungsvollen Umgang mit diesem neuen Differenzierungsinstrument sei.

Die als Kennzahl vereinbarte „Nettoumsatzrendite“ ist eine verbreitete Bilanzkennzahl in der deutschen Rechnungslegung nach Handelsgesetzbuch (HGB) und beschreibt bekanntlich das Verhältnis des sich aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ergebenden Jahresüberschusses zu den sich ebenfalls aus der GuV ergebenden Umsatzerlösen.

Die wirtschaftliche Situation und damit die Nettoumsatzrendite war mit dem Betriebsrat vor der endgültigen Nichtauszahlung des T-ZUG (B) anhand geeigneter Unterlagen in einem Gespräch zu erörtern. Nach erfolgter Erörterung hatte der Arbeitgeber vor der Fälligkeit des T-ZUG (B) (spätestens im April 2022) seine Differenzierungsentscheidung zu treffen. Möglich war sowohl die Komplettstreichung als auch eine Reduzierung des T-ZUG (B). Die Entscheidung sollte gegenüber Betriebsrat und Beschäftigten kommuniziert werden.

Die abschließende Entscheidung des Arbeitgebers, das T-ZUG (B) entfallen zu lassen, war wiederum den Tarifvertragsparteien anzuzeigen. Diese Notwendigkeit ergab sich letztlich nur in vier Fällen, da in allen übrigen Fällen die Entscheidung der Unternehmen für die (teilweise sogar vorfällige) Auszahlung des verschobenen T-ZUG (B) getroffen wurde – dies in mehreren Fällen sogar trotz Unterschreitung der in der Tarifvereinbarung vorgesehenen Nettoumsatzrendite von 2,3 %.

Damit bestätigt sich eindrucksvoll der verantwortungsvolle Umgang mit diesem neuen Instrument der automatischen Differenzierung ohne weiteres Zustimmungserfordernis der Tarifvertragsparteien, was uns in unserer Forderung für anstehende Tarifverhandlungen bestärkt, dies dauerhaft in unsere Tarifverträge einzubauen.

Dual Studierende – Evaluierung mit der IG Metall Bezirksleitung Mitte

Im Rahmen des Verhandlungsergebnisses der letzten Tarifrunde hatten wir uns mit der IG Metall auf eine „Gemeinsame Erklärung zur Bedeutung des Fachkräfte­nach­wuchses“ verständigt. Danach sollten die Tarifvertragsparteien unter anderem die Situation der Dual Studierenden in den Betrieben bis zum 30. September 2021 evaluieren.

Für den Fall, dass sich daraus dann tarifpolitischer Handlungsbedarf abgeleitet hätte, wären die Tarifvertragsparteien zeitnah in Verhandlungen hierzu eingetreten.

Aufgrund dieser Gemeinsamen Erklärung gab es auf Arbeitsebene zwei Gespräche unter Beteiligung betrieblicher Praktiker auf beiden Seiten. Diese jeweils ca. eineinhalbstündigen Gespräche fanden am 08. November 2021 und 24. Februar 2022 statt.

Wir haben im Rahmen der Verhandlungsgemeinschaft von M+E MITTE auf Arbeitsebene deutlich gemacht, dass es aus unserer Sicht hinsichtlich der Situation der Dual Studierenden keinen tarifpolitischen Handlungsbedarf gäbe, sodass aufgrund der gemeinsamen Erklärung Tarifverhandlungen nicht aufzunehmen sind. Dies insbesondere deshalb, weil nach einer bereits im Zuge der Tarifrunde durchgeführten Abfrage bei Unternehmen mit Dualen Studienangeboten die Ausgangslage in den Unternehmen sehr heterogen ist. Dabei haben sich betriebsindividuelle Regelungen zum Umgang mit Dual Studierenden herausgebildet, die allseits auf Akzeptanz stoßen und durch einen Tarifvertrag überlagert und ggfs. verwässert würden.

Auch eine im Rahmen des ersten Gesprächs ausführlich präsentierte Umfrage der IG Metall unter Dual Studierenden im Bezirk Mitte bestätigt überwiegend eine große Zufriedenheit dieser Personengruppe mit der eigenen Situation. Dies geht einher mit Rückmeldungen der Unternehmen, die von keinen nennenswerten Schwierigkeiten berichten, Dual Studierende für sich zu gewinnen.

In einer überraschenden Pressemitteilung vom 24. Februar 2022 zeigte sich die IG Metall Mitte dann enttäuscht über dieses Ergebnis und hatte erwogen, nun „den Druck in den Betrieben zu erhöhen“. Letztlich ist uns dazu aus den M+E-Mitte zugehörigen Unternehmen nichts bekannt geworden. Das Thema dürfte aber aufgrund der in Baden-Württemberg erfolgten Einbeziehung der Dualen Studenten in die Tarifverträge weiter auf der Agenda  der IG Metall stehen.

Überarbeitung von Tarifverträgen – Manteltarifvertrag und Azubi-Regelungen

Unter Punkt IX. des Verhandlungsergebnisses vom 31. März 2021 findet sich folgende Vereinbarung: „Die Tarifvertragsparteien werden auf Arbeitsebene prüfen, ob und wenn ja wie sich die Tarifverträge in den jeweiligen Tarifgebieten von M+E MITTE, insbesondere Manteltarifvertrag und Tarifvertrag für Auszubildende in der Berufsausbildung, moderner, verständlicher und einfach handhabbarer, ohne materielle Veränderungen zu erzeugen, fassen lassen.“

Hierzu gab es zunächst M+E MITTE-intern nach einem Kickoff im September 2021 verschiedene Abstimmungsrunden unter Einbindung von interessierten Firmenvertretern. Auf dieser Arbeitsebene wurden zahlreiche tarifliche Regelungen identifiziert, die einer genaueren Betrachtung bedürfen. Eine Erkenntnis dabei war, dass ein insgesamt kürzerer Tarifvertrag nicht das vorrangig anzustrebende Ziel ist. Gerade in mittelständischen Betrieben wird der Tarifvertrag häufig als Arbeitsrecht „in a nutshell“ verstanden und entsprechende Regelungen (z.B. zu Anzeige- und Nachweispflichten bei Krankheit) von den Vorgesetzten auch den Beschäftigten gezeigt. Die Unterschrift der Gewerkschaft führt dann zu einer höheren Akzeptanz, das Gesagte so zu akzeptieren. Der Tarifvertrag stellt insoweit eine verbandliche Serviceleistung dar, das sehr unübersichtlich in verschiedensten Rechtsquellen geregelte Arbeitsrecht zu bündeln und gerade auch für kleinere und mittelständische Betriebe handhabbar zu machen.

Vorrangiges Ziel muss es daher sein, im Tarifvertrag enthaltene zu komplexe Regelungen zu vereinfachen – nicht zwingend, insgesamt auf weniger Text zukommen. Dabei stellt sich – ähnlich wie bei jüngsten Überarbeitungen in NRW und Baden-Württemberg – auch die Frage nach einer neuen, eher am Erwerbslebenszeitstrahl eines Beschäftigten orientierten Sortierung der Paragrafen.

Ein erstes Gespräch mit der IG Metall Bezirksleitung Mitte fand am 15. März 2022 statt – ein erster Termin zur Behandlung der ersten Paragrafen, insbesondere der Arbeitszeitregelungen am 4. Mai 2022. Es gilt dabei, sich den einzelnen Regelungen schrittweise zu nähern und vernünftige Vereinfachungen auszuloten. Dies unter fortlaufender Einbindung der bei den M+E MITTE-Verbänden installierten Arbeitskreise mit Unternehmensvertretern als „Praxis-Check“  und Berichten in die tarifpolitischen Entscheidungsgremien.

Da bei diesem Thema kein großer zeitlicher Handlungsdruck besteht – wir haben einen bestehenden und funktionierenden MTV – geht hier Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Auch die vorerwähnten Überarbeitungen waren mehrjährige Prozesse.

Entgeltumwandlung für Fahrrad-Leasing

Der Tarifvertrag Entgeltumwandlung (TV EUW) ermöglicht Entgeltumwandlung (nur) für betriebliche Altersversorgung – bereits seit Jahren gab es jedoch das Interesse von Beschäftigten und Unternehmen an Entgeltumwandlung auch für Fahrrad-Leasing / E-Bikes.

Auf einen firmenbezogenen PfalzMetall-Ergänzungstarifvertrag vom 30.07.2014 wurde eine weitere Vereinbarung im Jahr 2016 von unserer IGM-Bezirksleitung nach Direktive des IG Metall-Vorstandes abgelehnt: „Die Premiere war gleichzeitig die Dernière“ (so wörtlich die Rückmeldung aus Frankfurt).

Aufgrund vermehrten Drucks aus den Belegschaften aufgrund Interesses an Entgeltumwandlung für teure E-Bikes (als Beitrag für einen umweltfreundlichen Weg zur Arbeit) wurde das Thema von der IG Metall bundesweit im Herbst 2021 wieder aufgerufen unter Aufgabe ihres bisherigen Widerstandes gegen eine solche Entgeltumwandlung. In einigen Regionen –  so auch bei uns im Bereich M+E MITTE – wurden daraufhin Gespräche aufgenommen, die allerdings auf IG Metall-Seite als zwingende Voraussetzung für eine Vereinbarung an eine arbeitgeberseitig nicht akzeptable Weitergabe eingesparter SV-Anteile geknüpft waren.

In Baden-Württemberg führte dies nun aktuell zur Vereinbarung eines entsprechenden Tarifvertrages. Wesentlicher Inhalt ist eine Öffnungsklausel für die Umwandlung tariflichen Entgelts für das Fahrrad-Leasing nebst wenigen Rahmenbedingungen. Die Nutzung dieser Öffnungsklausel erfolgt über eine freiwillige Betriebsvereinbarung – diese ergänzt also die tarifvertraglichen Optionen. Der Abschluss hat keinen Pilotcharakter – unsere Gespräche werden jedoch vor diesem Hintergrund fortgeführt.

Jochen Rinck
Arbeits- und Sozialrecht
jochen.rinck@pfalzmetall.de
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Wirtschaftspolitik

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Der Strategieprozess: Liebe den Wandel!

7. September 2023  |  Lesedauer ca. 1 Minute

Es ist ein erstaunliches Phänomen: Sobald in den Unternehmen die Diskussion über das Thema Zukunftsarbeit aufkommt, ändern sich mit Blick auf die Strategiefokussierung häufig die Verhaltensweisen der Verantwortlichen. Dann werden oft sogenannte Fluchtprojekte gestartet. Hilft das?
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7. September 2023

Es ist ein erstaunliches Phänomen: Sobald in den Unternehmen die Diskussion über das Thema Zukunftsarbeit aufkommt, ändern sich mit Blick auf die Strategiefokussierung häufig die Verhaltensweisen der Verantwortlichen. Dann werden oft sogenannte Fluchtprojekte gestartet, um einer substanziellen Strategieentwicklung zu entfliehen. Hilft das? NEIN! Denn ohne Strategie und methodische Strategieklausur wird jedes Unternehmen letztlich an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

5-Phasen-Modell im Strategieprozess

1. Trendmanagement

Keine Strategieentwicklung ohne Trendmanagement!

Trends liefern Orientierung für die zukünftige Gestaltung der wettbewerbsfähigen Faktoren in der Unternehmensstrategie.

2. Geschäftsmodellentwicklung

Die Ermittlung der Ist-Situation und der Rahmenbedingungen ermöglichen die Definition von Zukunftsstrategien und somit die finale Geschäftsmodellentwicklung.

3. 360⁰ Screening / Strategieentwicklung

Die Strategieentwicklung findet in einem dynamischen Umfeld statt und führt die Vision eines Unternehmens in Ziele und konkrete Maßnahmen über.

4. KPI – Kaskadenstruktur

Die Messgrößen zur Stra-tegieerfüllung müssen kas-kadisch über die Unter-nehmensstruktur etabliert und in Echtzeit abrufbar sein.

5. Change |  Implementierung

Die Erfüllung der operativen Ziele, abgeleitet von den strategischen Zielen, erfordert immer die Organisation von Projektarbeit. Priorisierte Transformationsmodule werden durch interdisziplinäre Teams strukturiert eingesteuert.

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Breite Schwäche der Inlandskonjunktur

18. April 2023  |  Lesedauer ca. 12 Minuten

Der deutschen Wirtschaft steht im Jahr 2023 kein Konjunktureinbruch – vergleichbar mit jenen Abstürzen in der Finanzmarktkrise oder der Corona-Krise – bevor. Allerdings kommt es zu einer merklichen Rezession.
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18. April 2023

Der deutschen Wirtschaft steht im Jahr 2023 kein Konjunktureinbruch – vergleichbar mit jenen Abstürzen in der Finanzmarktkrise oder der Corona-Krise – bevor. Allerdings kommt es zu einer merklichen Rezession. Nach einem Zuwachs des realen BIP von deutlich über 1 ½ Prozent im Jahr 2022 wird die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um ¾ Prozent sinken. Kostenschocks und Preisanstiege setzen dem privaten Konsum deutlich zu. Die Investitionen gehen insgesamt zurück – den stark nachlassenden Bauinvestitionen stehen leicht zunehmende Ausrüstungsinvestitionen gegenüber. Der gesamte Außenhandel hält sich im Positiven.

Trotz der vieldiskutierten Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine und den Produktionsstörungen in der deutschen Industrie aufgrund von historisch hohen Materialengpässen konnte die gesamtwirtschaftliche Leistung im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal zulegen. Auf Basis des preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigten BIP wurde im Zeitraum Juli bis September 2022 ein Plus gegenüber dem vorhergehenden Quartal in Höhe von 0,4 Prozent realisiert. Die stärksten Impulse kamen dabei von den privaten Konsumausgaben. Diese legten gegenüber dem Vorquartal in preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigter Rechnung um 1 Prozent zu. Damit konnte trotz der hohen Inflation das Konsumtempo über den gesamten Jahresverlauf 2022 hochgehalten werden. Von den Investitionen kamen ebenfalls leichte Konjunkturimpulse, wobei der kräftigen Erholung bei den Ausrüstungen und bei den Sonstigen Anlagen ebenso deutliche Rückgänge der Bauinvestitionen gegenüberstanden. Infolge des etwas stärkeren Importwachstums wirkte der Außenbeitrag leicht bremsend.

Die positive konjunkturelle Dynamik im dritten Quartal 2022 zeigt sich auf der Entstehungsseite mit sehr unterschiedlichen Entwicklungen in den drei großen Wirtschaftsbereichen (Abbildung 1):

  • Der Dienstleistungssektor konnte im zurückliegenden Quartal deutlich gegenüber dem Vorquartal zulegen. Insgesamt zeichnet dieser Wirtschaftsbereich mit Blick auf die vergangenen elf Quartale die mehrmaligen Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie nach. Kräftige Impulse kamen zuletzt aus dem Bereich Sonstige Dienstleister (z. B. Kunst, Erholung, Unterhaltung, persönliche Dienstleistungen), von den öffentlichen Dienstleistern (einschließlich Bildungs- und Gesundheitswirtschaft) sowie vom Handel/Gastgewerbe/Verkehr. Hier bestanden zum Teil deutliche Nachholbedarfe. Das deckt sich teilweise mit der Entwicklung beim privaten Konsum. Dagegen war die Wirtschaftsleistung bei den Unternehmensdienstleistern im dritten Quartal deutlich rückläufig.
  • Die Industrie konnte ebenfalls gegenüber dem Vorquartal merklich zulegen. Hier kamen starke Impulse aus dem Bereich Kraftfahrzeuge und der Elektroindustrie. Dagegen war die Chemieproduktion stark rückläufig. Abbildung 1 weist trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung im dritten Quartal deutlich darauf hin, dass die Industrie seit Ende 2020 kaum von der Stelle kam und sich zum Produktionsniveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie noch eine deutliche Lücke zeigt. Das gilt vor allem für die Automobilindustrie.
  • Seit dem ersten Quartal 2022 ist die Wertschöpfung im Baugewerbe durchgehend rückläufig. Am aktuellen Rand hat sich die Baurezession in Deutschland verstärkt. Zum einen beeinträchtigen Produktionseinschränkungen durch fehlende Materialien und Fachkräfte die Branche. Zum anderen geht infolge der geldpolitischen Trendwende und der schlechteren Einkommensperspektiven die Baunachfrage zurück.

Die insgesamt erfreuliche Entwicklung im dritten Quartal 2022 wird sich im Prognosezeitraum nicht weiter fortsetzen. Gemäß der IW-Konjunkturumfrage vom Spätherbst 2022 wird für alle drei Wirtschaftsbereiche im Jahr 2023 jeweils eine schwächere Produktion als im Vorjahr erwartet. Vor allem im Baugewerbe besteht ein sehr großer Pessimismus. Im ersten Kapitel der vorliegenden Konjunkturprognose wurden – neben den Argumenten, die für eine aktuelle Aufhellung der Konjunkturperspektiven sprechen – die anhaltenden Belastungsfaktoren für die deutsche Wirtschaft genannt. Hierzu zählen die hohen Energiepreise und die Verunsicherungen hinsichtlich einer umfassenden Energieversorgung in diesem und vor allem im kommenden Winter, die nach wie vor auf einem hohen Niveau gemeldeten Materialengpässe in Industrie und Bauwirtschaft sowie die Abkühlung der Weltwirtschaft. Diese Risiken und die insgesamt schlechten Konjunkturerwartungen der Unternehmen bestimmen auch die Nachfrageseite der Volkswirtschaft in nächster Zeit.

Abbildung 1: Entstehungsseite in Deutschland

Preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigte Bruttowertschöpfung; Index 4. Quartal 2019 = 100

Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft

Mit dem langen Blick auf die vergangenen zwei Dekaden wurde beim deutschen Außenhandel im dritten Quartal 2022 erstmals kein nennenswerter Überschuss erzielt. Die nominalen Exportwerte lagen nur noch geringfügig über den stark angestiegenen nominalen Importwerten. Dies liegt zum einen an den stark angestiegenen Importpreisen – vor allem für importierte Energiegüter. Zum anderen sind auch die realen Importe seit Jahresbeginn 2021 mit insgesamt über 11 Prozent gut doppelt so stark angestiegen wie die realen Exporte. Während die deutschen Exporte die sich insgesamt abkühlende Weltkonjunktur zu spüren bekamen, wurden die Importe durch höhere Vorleistungskäufe und besonders im dritten Quartal 2022 durch die Belebung beim Reiseverkehr (Dienstleistungsimport) angetrieben. Für das Schlussquartal 2022 wird von wieder rückläufigen Importen und Exporten ausgegangen. Gleichwohl werden die preisbereinigten Importe Deutschlands im Gesamtjahr 2022 den Vorjahreswert um gut 6 Prozent übertreffen. Beim Export wird voraussichtlich ein Plus von 2 ½ Prozent realisiert. Für das kommende Jahr wird kein Einbruch beim deutschen Außenhandel erwartet, die Zuwächse fallen jahresdurchschnittlich jedoch deutlich niedriger aus. Dies reflektiert in erster Linie die nachlassende Dynamik im globalen Wirtschaftsleben. Bei den realen Exporten wird für 2023 ein Plus von 1 ½ Prozent prognostiziert. Bei den Importen dürfte sich der Anstieg auf rund 2 Prozent belaufen. Dies spiegelt auch die abnehmenden Lieferschwierigkeiten wider und damit normalisiert sich auch die Importtätigkeit Schritt für Schritt. Infolge der anhaltenden Verschlechterung der Terms of Trade wegen der weiterhin etwas stärker ansteigenden Importpreise geht der Leistungsbilanzüberschuss nochmals leicht auf rund 4 Prozent des BIP zurück.

Es wurde schon dargelegt, dass der private Konsum in Deutschland bis zuletzt zulegen konnte – und damit auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage angetrieben hat. Für die weitere Entwicklung wird jedoch davon ausgegangen, dass die hohen Kaufkraftverluste infolge der Inflation den Konsum deutlich einbremsen werden. Für die Konsumtätigkeit sind im Wesentlichen die realen verfügbaren Einkommen der Haushalte sowie die Aufteilung dieser Einkommen auf Konsum und Sparen relevant. Die nominalen Gesamteinkommen der privaten Haushalte werden ihrerseits bestimmt durch die Entwicklung der Arbeitseinkommen, der Vermögenseinkommen sowie der staatlichen Transfers (einschließlich der Steuereffekte). Ein Teil der inflationsbedingten Kaufkraftverluste wird im Prognosezeitraum durch den deutlichen Anstieg der Arbeitsentgelte ausgeglichen. Neben den Tariferhöhungen kommen dabei auch (steuer- und abgabenfreie) Sonderzahlungen zum Tragen. Im Eingangskapitel wurden vielfältige fiskalpolitische Maßnahmen aufgezählt, die bereits im Jahr 2022 wirksam waren und die nominale Einkommensposition der privaten Haushalte deutlich verbessert haben. Darüber hinaus hat sich die Spartätigkeit wieder normalisiert. Während der Corona-Einschränkungen konnten vielfältige Konsumwünsche nicht realisiert werden. Infolgedessen wurden rund 200 Milliarden Euro in den Jahren 2020 und 2021 von den privaten Haushalten zusätzlich gespart. Zum Teil wurden diese Sparpolster schon im Jahr 2022 eingesetzt, um den Konsum zu bestreiten. Insgesamt dürfte vor diesem Hintergrund der preisbereinigte Konsum der privaten Haushalte im Jahr 2022 um fast 4 ¼ Prozent über dem Vorjahresniveau liegen – allein in den ersten neun Monaten belief sich das Plus auf rund 5 ½ Prozent. In nominalen Werten beläuft sich das Plus auf über 12 Prozent. In diesem Vorjahresvergleich zeigt sich aber auch die schlechte Ausgangsbasis vom ersten Halbjahr 2021, das in hohem Maß von coronabedingten Einschränkungen geprägt war. Die anhaltend hohen Verbraucherpreise werden jedoch zunehmend zu einer Belastung für den Konsum. Zum einen entfallen die Nachholeffekte und die coronabedingten Sparpolster stehen nicht mehr zur Verfügung. Zum anderen erfasst die allgemeine Teuerung nicht nur Energiegüter, sondern auch weitere Teile des Konsums. Mit Blick auf die Daten für die ersten zehn Monate des Jahres 2022 entfiel weniger als die Hälfte der Inflationsrate in Höhe von 7,6 Prozent auf Energiegüter. Für das kommende Jahr wird insgesamt gesehen eine Inflationsrate in Deutschland von rund 7 Prozent – nach gut 8 Prozent im Jahr 2022 – erwartet. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn sich die Anstiege der Verbraucherpreise im Jahresverlauf deutlich zurückbilden. In der vorliegenden Konjunkturprognose wird davon ausgegangen, dass sich die Verbraucher in Anbetracht der Unsicherheiten und der faktisch hohen Preisanstiege in den ersten Monaten des kommenden Jahres merklich zurückhalten werden. Dies signalisiert auch das stark eingebrochene Konsumklima. Die realen Konsumausgaben werden im Jahresdurchschnitt 2023 das Vorjahresniveau um fast 1 ½ Prozent unterschreiten – nominal entspricht dies gleichwohl einem markanten Zuwachs von über 5 Prozent.

In Anbetracht der geoökonomischen Rahmenbedingungen bleiben die Investitionen in Deutschland schwach. Der Krieg in der Ukraine hat die Investitionstätigkeit, die sich nach dem Coronaeinbruch immer noch im Erholungsmodus befindet, zusätzlich belastet (Bardt/Grömling, 2022). Anhaltende Zurückhaltung signalisiert auch die aktuelle IW-Konjunkturumfrage vom Spätherbst 2022. Im Vergleich mit der Herbstumfrage 2021 hat sich der Anteil der Unternehmen mit höheren Investitionsausgaben von 48 auf 25 Prozent fast halbiert. Dagegen stieg der Anteil der Pessimisten gleichzeitig von 15 Prozent auf 35 Prozent an. Zudem wird die faktische Investitionstätigkeit von den weiterhin bestehenden, gleichwohl aber abnehmenden Lieferengpässen bei Investitionsgütern zurückgehalten. Mit Blick auf die einzelnen Investitionskategorien gab es im Jahresverlauf 2022 deutliche Unterschiede (Abbildung 2) und es wird sie auch weiterhin geben:

Abbildung 2: Investitionen in Deutschland

Preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigte Bruttoanlageinvestitionen; Jahresdurchschnitt 2019 = 100

Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft

  • Die Ausrüstungsinvestitionen lagen auch im dritten Quartal 2022 noch deutlich unter ihrem Vorkrisenniveau. Die infolge der Pandemie entstandene Investitionslücke (im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019) konnte jedoch deutlich auf rund 5 Prozent verkleinert werden (Abbildung 2). Aufgrund dieser Erholung werden die realen Ausrüstungsinvestitionen im Jahresdurchschnitt 2022 ihr schwaches Vorjahresniveau um 2 ¼ Prozent übertreffen. Die hohen Verunsicherungen hinsichtlich der Produktionsmöglichkeiten im kommenden Jahr aufgrund der Material- und Energiesituation sowie die weltwirtschaftliche Schwäche belasten das Investitionsklima.

Deshalb kommt die Investitionstätigkeit nicht weiter voran und die realen Ausrüstungsinvestitionen werden im kommenden Jahr nur um gut 1 Prozent zulegen. Die sich über vier Jahre hinziehende Investitionsschwäche in Deutschland wird anhaltend das gesamtwirtschaftliche Produktionspotenzial in der laufenden Dekade beeinträchtigen

  • Die Sonstigen Anlageinvestitionen, zu denen etwa Forschungs- und Software-Ausgaben gehören, wurden weniger stark durch die Corona-Pandemie belastet und sie konnten zuletzt ihr Vorkrisenniveau vom Jahr 2019 wieder erreichen. Auch hier haben sich die globalen Lieferprobleme im IKT-Bereich bremsend niedergeschlagen. Die fortschreitende Digitalisierung und die notwendigen Absicherungsinvestitionen der Unternehmen setzen hier anhaltende Investitionsanreize. Nach
    einem Zuwachs in Höhe von gut 1 ½ Prozent im Jahr 2022 werden die preisbereinigten Ausgaben für sonstige Anlagegüter im kommenden Jahr um 2 ½ Prozent expandieren.
  • Zuletzt lagen die realen Bauinvestitionen in Deutschland noch auf dem Vorkrisenniveau. Allerdings waren im Jahresverlauf 2022 deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Zum einen zeigen sich hier die eingeschränkten Produktionsmöglichkeiten infolge fehlender Fachkräfte und der Materialprobleme. Zum anderen verteuern die hohen Energiekosten und die mit den Knappheiten verbundenen Materialpreisanstiege die Bautätigkeit. Und nicht zuletzt leidet die Baunachfrage unter den höheren Fremdfinanzierungskosten und den schlechteren Einkommensperspektiven der privaten Haushalte. Die insgesamt gedämpfte Investitionsneigung der Unternehmen drückt auf den Wirtschaftsbau. Beim öffentlichen Bau begrenzen nominale Budgets die faktisch umsetzbaren Bauvorhaben, sodass auch hier kaum reale Impulse eintreten. Vor diesem Hintergrund befinden sich die Bauinvestitionen in einer anhaltenden Rezession. Nach der Stagnation im Jahr 2021 werden die realen Bauinvestitionen in diesem Jahr um fast 2 Prozent sinken. Im Jahr 2023 wird ein nochmaliger Rückgang in Höhe von fast 3 Prozent erwartet.

Abbildung 3: BIP-Verlauf in Deutschland

Entwicklung des preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigten BIP;

Index 2015 = 100 und Veränderung gegenüber Vorjahr1) in Prozent

1) Nicht saison- und arbeitstäglich bereinigt. Arbeitstageeffekte im Jahr 2022 von –0,1 Prozent und 2023 von –0,2 Prozent. Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Für das Jahr 2022 wird in Deutschland ein Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Produktion von deutlich über 1 ½ Prozent erwartet. Trotz des Kriegs in der Ukraine war bislang kein Rückgang des realen BIP eingetreten – die konjunkturelle Dynamik hat jedoch erheblich an Tempo verloren. Die Revision im Vergleich zur Prognose vom September 2022 (Bardt et al., 2022) resultiert aus der Fehleinschätzung für das dritte Quartal. Im Gegensatz zum faktischen Anstieg war hier bereits von einem Rückgang des BIP ausgegangen worden. Unter den aufgezeigten Erwartungen und Entwicklungen der einzelnen Nachfrageaggregate steht der deutschen Wirtschaft im Jahr 2023 kein Konjunktureinbruch – vergleichbar mit jenen Abstürzen in der Finanzmarktkrise oder der Corona-Krise – bevor. Allerdings kommt es nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft im Winterhalbjahr 2022/2023 zu einer merklichen Rezession (Abbildung 3). Dabei spielen die Kostenschocks und Preisanstiege eine wichtige Rolle. Aufgrund der für das zweite Halbjahr 2023 erwarteten Erholung wird das reale BIP im Jahresdurchschnitt 2023 das Vorjahresniveau nur um ¾ Prozent unterschreiten. Es wird sich jedoch erst im Jahresverlauf 2023 erweisen, wie stark mögliche Beeinträchtigungen im Winterhalbjahr 2023/2024 ausfallen können. Dies hängt davon ab, wie umfangreich die Gas- und Energieversorgung im kommenden Jahr für den nächsten Winter aufgebaut und abgesichert werden kann. Darüber entscheidet sich dann auch die Funktionsfähigkeit der Zuliefer- und Produktionsprozesse im Inland. Dies stellt ein zentrales Konjunkturrisiko dar. Jedenfalls werden sich die Wohlstandsverluste, die bislang schon durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine entstanden sind, auch im kommenden Jahr fortschreiben.

Nach IW-Schätzungen ergeben sich über die drei Jahre 2020 bis 2022 bereits Einbußen beim BIP in einer Größenordnung von weit mehr als 400 Milliarden Euro. Hohe Staatsausgaben haben bislang diesen Verlusten entgegengewirkt. Eine anhaltende Wohlstandsbremse stellen die über die Jahre 2020 bis 2022 akkumulierten Ausfälle bei den Bruttoanlageinvestitionen in Höhe von 125 Milliarden Euro dar, da sie das Produktionspotenzial in der laufenden Dekade empfindlich und dauerhaft beeinträchtigen werden.

Arbeitsmarkt bleibt stabil

Das Jahr 2022 ist von einer kräftigen Erholung des Arbeitsmarktes gekennzeichnet, mit der die Folgen der Corona-Krise in wesentlichen Punkten egalisiert werden. Im nächsten Jahr werden die Auswirkungen der Energiekrise auch am Arbeitsmarkt sichtbar. Das Wachstum der Erwerbstätigkeit bremst ab. Die Arbeitslosigkeit steigt indes nur leicht, dafür sinkt die Arbeitszeit aufgrund eines Kalendereffekts deutlich.

Auf dem Arbeitsmarkt können die Effekte der Corona-Krise in diesem Jahr als weitgehend überwunden gelten. Die Erwerbstätigkeit nimmt kräftig zu und übertrifft den Vorkrisen-Höchststand aus dem Jahr 2019 deutlich. Als besonders dynamisch erweist sich dabei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Gegenüber dem Vorjahr lag die Anzahl der Beschäftigten im August 2022 um 1,7 Prozent höher, gegenüber dem August 2019 ergibt sich sogar ein Zuwachs von 3,2 Prozent. Nicht erholt haben sich dagegen die ausschließlich geringfügige Beschäftigung und die Anzahl der Selbstständigen. Im Segment der geringfügigen Beschäftigung könnte die im Oktober 2022 auf 520 Euro angehobene Verdienstgrenze für eine Belebung sorgen. Dies dürfte sich aber frühestens im Jahr 2023 auswirken.

Die Arbeitslosigkeit geht im Jahr 2022 recht deutlich um fast 200.000 Personen auf gut 2,4 Millionen zurück (Tabelle). Die Tiefstände aus den Jahren 2018 und 2019 mit jeweils rund 2,3 Millionen werden vorerst zwar nicht wieder erreicht. Eine günstigere Entwicklung hätte die Arbeitslosigkeit aber genommen, wenn nicht ab Juni 2022 ukrainische Geflüchtete in den Rechtskreis SGB 2 übernommen worden wären. Dort werden sie als arbeitslos registriert, sofern sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Seit Mai 2022 ist die Anzahl Arbeitsloser mit ukrainischer Staatsangehörigkeit um gut 180.000 Personen angestiegen. Dies entspricht auch weitgehend dem Anstieg der Arbeitslosigkeit insgesamt in diesem Zeitraum. Mithin hätte es keinen Anstieg gegeben, wenn nur Personen ohne ukrainische Staatsangehörigkeit betrachtet würden. Die Anzahl der Arbeitslosen hätte dann das Niveau des Jahres 2019 wieder erreicht.

Im Jahr 2023 wird sich die konjunkturelle Abschwächung durch die Energiekrise sukzessive auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt bemerkbar machen.

Ein Frühindikator für einen Rückgang der Arbeitskräftenachfrage der Betriebe ist die Anzahl der neu gemeldeten offenen Stellen. Diese lag im November 2022 um 11 Prozent niedriger als im Vorjahr und damit ungefähr auf dem Niveau des Krisenjahres 2020. Hingegen liegt der Bestand der offenen Stellen nach wie vor über dem Niveau der Vorjahre. Dies kann darauf hindeuten, dass sich die Arbeitsnachfrage der Betriebe zwar abschwächt, sie aber auf ein unzureichendes oder nicht passendes Arbeitsangebot trifft. Die durchschnittliche Vakanzzeit stieg in der Folge deutlich an und lag im November 2022 mit 161 Tagen um 21 Prozent höher als der November-Wert im Vorkrisenjahr 2019.

Arbeitsmarkt und reale Entstehungsrechnung

1) Nach ILO-Konzept.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft

Trotz des rückläufigen Inlandsprodukts wird die Erwerbstätigkeit im Jahr 2023 nicht sinken. Zum einen sind die Betriebe hinsichtlich des überschaubaren und demografisch bedingt tendenziell schrumpfenden Arbeitskräfteangebots darauf bedacht, ihre Fachkräfte langfristig zu sichern. Das schließt eine kurzfristige Anpassung des Personalbestands aus. Es kann allerdings erwartet werden, dass die Einstellungsbereitschaft zumindest im ersten Halbjahr 2023 schwach bleibt. Zum anderen ist von einer Belebung im zweiten Halbjahr auszugehen. Ein großer Teil der Anpassung erfolgt über die Arbeitszeit. Zwar dürfte der Krankenstand weiter zurückgehen und bei der Kurzarbeit ist keine Rückkehr zu den Niveaus der Vorjahre zu erwarten.

Dafür dürfte sich ein Kalendereffekt deutlich auswirken: Im Jahr 2023 gibt es zwei Arbeitstage weniger als in diesem Jahr – ein Rückgang um 0,8 Prozent. Die Arbeitslosigkeit wird leicht zunehmen, wobei das Niveau mit weniger als 2 ½ Millionen Personen unterhalb des Jahres 2021 bleiben wird. Die Arbeitslosenquote steigt leicht auf 5,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2023 an. Dabei ist unterstellt, dass Geflüchtete aus der Ukraine auch im Jahr 2023 eine Rolle auf dem deutschen Arbeitsmarkt spielen werden. Die sinkende Einstellungsbereitschaft der Betriebe kann analog zur Entwicklung des Jahres 2020 trotz der allgemein robusten Arbeitsmarktverfassung allerdings dazu führen, dass die Anzahl der Langzeitarbeitslosen nicht mehr zurückgeht oder sogar ansteigen wird, weil sich den Arbeitslosen im Bestand weniger Rückkehrmöglichkeiten eröffnen.

Felix Mayer
Bildungs- und Wirtschaftspolitik
felix.mayer@pfalzmetall.de
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Bildungspolitik

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MINT-Lücke steigt auf 326.100 an

18. April 2023  |  Lesedauer ca. 11 Minuten

Nach einem coronabedingtem Rückgang im Jahr 2020 ist die MINT-Lücke wieder deutlich angestiegen und zeigt hohe Engpässe auf. Im Oktober 2022 lagen in den MINT-Berufen insgesamt rund 502.200 zu besetzende Stellen vor, gleichzeitig waren bundesweit 176.910 Personen in diesem Bereich arbeitslos.
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18. April 2023

Nach einem coronabedingtem Rückgang im Jahr 2020 ist die MINT-Lücke in den letzten zwei Jahren wieder deutlich angestiegen und zeigt hohe Engpässe auf. Im Oktober 2022 lagen in den MINT-Berufen insgesamt rund 502.200 zu besetzende Stellen vor. Gleichzeitig waren bundesweit 176.910 Personen arbeitslos gemeldet, die gerne einem MINT-Erwerbsberuf nachgehen würden. Daraus lässt sich in einem ersten Schritt im Rahmen einer unbereinigten Betrachtung ableiten, dass über sämtliche Anforderungsniveaus bundesweit mindestens 325.290 offene Stellen in MINT-Berufen nicht besetzt werden konnten. Unter Berücksichtigung des qualifikatorischen Mismatches resultiert für Oktober 2022 eine, über sämtliche 36 MINT-Berufskategorien aggregierte, Arbeitskräftelücke in Höhe von 326.100 Personen. Mit 154.400 Personen bilden im Oktober 2022 die MINT-Facharbeiterberufe die größte Engpassgruppe, gefolgt von 137.500 Personen im Segment der MINT-Expertenberufe sowie 34.200 im Segment der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe.

Differenziert man die Lücke nach MINT-Bereichen, so zeigen sich die größten Engpässe in den Energie-/Elektroberufen mit 84.900, in den Berufen der Maschinen- und Fahrzeugtechnik mit 62.500 und in den IT-Berufen mit 58.700.

MINT-Fachkräftelücke

Quellen: Bundesagentur für Arbeit, 2022b; eigene Berechnungen

Der Ukraine-Krieg ist mit großen Unsicherheiten für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und damit auch mit den kurzfristigen MINT-Bedarfen verbunden. Erste kleinere Auswirkungen zeigen sich bereits bei den Engpässen in den Ingenieurberufen Bau, bei denen das hohe Engpassniveau in den letzten Monaten im Zuge der inflationsbedingt stark gestiegenen Zinsen und der damit verbundenen Abnahme der Baunachfrage leicht abgenommen hat. Der durch die notwendige Anpassung der Geschäftsmodelle ausgelöste und verstärkte Innovationsdruck führt in vielen anderen MINT-Bereichen hingegen zu steigenden Bedarfen.

Zunehmender MINT-Bedarf in unsicheren Zeiten

Aktuell werden Unternehmen und Gesellschaft in Deutschland von mehreren disruptiv wirkenden Veränderungen herausgefordert, die gleichzeitig wirken. Innovationen gewinnen deutlich an Bedeutung, um diese Herausforderungen zu meistern. In einer IW-Befragung vom Dezember 2020 geben 67,8 Prozent aller Unternehmen an, in den kommenden fünf Jahren der Fachkräftesicherung einen (eher) hohen Stellenwert als Herausforderung einzuräumen. Für die Digitalisierung trifft dies auf 65,4 Prozent aller Unternehmen und für die Energiewende auf 37,3 Prozent der befragten Unternehmen zu. Für die Herausforderungen der DeGlobalisierung waren die Zustimmungswerte noch niedriger, jedoch nehmen die Herausforderungen mit den Unsicherheiten im Zuge des Ukraine-Kriegs zu. Betrachtet man nur innovierende Unternehmen, so ordnen diese den Herausforderungen sogar zu noch höheren Anteilen einen (eher) hohen Stellenwert zu – die entsprechenden Anteile betragen 71,8 Prozent bei der Fachkräftesicherung, 74,9 Prozent bei der Digitalisierung und 42,1 Prozent bei der Energiewende.

Digitalisierung: steigende Bedarfe in IT-Berufen

Die hohe Bedeutung der Digitalisierung wird nicht nur bei der Betrachtung der Herausforderungen deutlich, sondern zeigt sich bereits in den letzten Jahren bei der Beschäftigung in den IT-Berufen. Während die Beschäftigung in den MINT-Facharbeiterberufen von Ende 2012 bis zum Ende des ersten Quartals 2022 um 2,1 Prozent anstieg, nahm die Zahl der IT-Fachkräfte um 68,9 Prozent zu. Bei den Spezialistenberufen waren ebenfalls die Zuwächse für die MINT-Berufe insgesamt mit 14,9 Prozent geringer als die der IT-Spezialistenberufe mit 25,3 Prozent. Bei den akademischen Berufen war der Zuwachs in den IT-Expertenberufen mit 114,3 Prozent deutlich höher als bei den MINT-Expertenberufen insgesamt (+42,9 Prozent).

Digitale Geschäftsmodelle gewinnen an Bedeutung

Datengetriebene Geschäftsmodelle werden immer wichtiger. Gerade kleine und mittlere Unternehmen geben jedoch häufig an, dass ihnen der Nutzen datengetriebener Geschäftsmodelle nicht klar ist. 53 Prozent der Unternehmen nannten fehlende Fachexperten als wichtiges Hemmnis. Bei innovierenden Unternehmen beträgt dieser Anteil sogar 57 Prozent. Für die kommenden fünf Jahre erwarten 40 Prozent der Unternehmen einen steigenden Bedarf an IT-Expertinnen und -experten und 54 Prozent an IT-Fachkräften. Unter innovierenden Unternehmen gehen sogar 52 Prozent von einem steigenden Bedarf an IT-Expertinnen und -Experten und 66 Prozent von einem steigenden Bedarf an IT-Fachkräften aus.

Dekarbonisierung: steigende MINT-Bedarfe für den Klimaschutz

Die für den Klimaschutz wichtige Energie- und Ressourceneffizienz lässt sich mithilfe der Digitalisierung wesentlich steigern. Für die Entwicklung klimafreundlicher Technologien und Produkte sind aus Sicht der Unternehmen in den kommenden fünf Jahren IT-Expertinnen und -Experten von besonderer Bedeutung. Bezogen auf alle Unternehmen erwarten rund 32 Prozent, dass sich der Bedarf an IT-Expertinnen und -Experten zur Entwicklung klimafreundlicher Technologien und Produkte in den kommenden fünf Jahren erhöhen wird. 19 Prozent erwarten einen steigenden Bedarf an Ingenieurinnen und Ingenieuren bzw. Umweltingenieurinnen und Umweltingenieuren. Auch sonstige MINT-Expertinnen und -Experten und sonstige Fachkräfte werden verstärkt benötigt. Bei innovierenden Unternehmen wird noch ein größerer Anteil steigender Bedarfe erwartet. So beträgt der entsprechende Anteil bei IT-Expertinnen und -Experten 38 Prozent und bei Ingenieurinnen und Ingenieuren bzw. Umweltingenieurinnen und Umweltingenieuren 24 Prozent.

Demografie: der jährliche Ersatzbedarf an MINT-Kräften steigt um 25.300 an

Aktuell scheiden jährlich über 64.700 MINT-Akademikerinnen und MINT-Akademiker aus Altersgründen aus dem Arbeitsmarkt aus. In fünf Jahren wird der jährliche demografische Ersatzbedarf um 7.400 auf 72.100 zunehmen. Bei den MINT-Akademikerinnen und MINT-Akademikern werden mehr als zwei Drittel der Absolventinnen und Absolventen allein dafür benötigt, den Ersatzbedarf zu decken und stehen damit nicht für ein weiteres Wachstum der Erwerbstätigkeit zur Verfügung. Bei den MINT-Facharbeiterinnen und -Facharbeitern beträgt der aktuelle demografische Ersatzbedarf rund 274.000 und wird in fünf Jahren um rund 17.900 auf 291.900 steigen. Das jährliche Neuangebot an beruflich qualifizierten MINT-Facharbeiterinnen und -Facharbeitern wird in den kommenden Jahren deutlich unter dem demografischen Ersatzbedarf liegen. Insgesamt nimmt der jährliche demografische Ersatzbedarf an MINT-Kräften in fünf Jahren damit um 25.300 zu.

Unsicherheiten und Energiekrise erhöhen Bedarf an Innovationen und MINT- Kräften

Im Zuge des Ukraine-Kriegs sind die Energiepreise in Deutschland explodiert. Auch im Vergleich zu wichtigen Wettbewerbern wie den USA ergeben sich deutliche Preisverschlechterungen. Hiermit verbunden ist auch eine zunehmende ökonomische Verunsicherung. Unternehmen stehen unter hohem Druck, sich durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und krisenresilienter zu werden. Neben den bereits bestehenden Herausforderungen von Dekarbonisierung und Digitalisierung nehmen damit die Bedeutung von Innovationen und FuE-Investitionen zu. Eigene Auswertungen auf Basis des Mikrozensus zeigen, dass im Jahr 2019 rund 77 Prozent der Erwerbstätigen im Tätigkeitsfeld Forschung und Entwicklung eine MINT-Qualifikation haben. Sollen die FuE-Ausgaben am BIP auf 3,5 Prozent steigen, nimmt allein dadurch der MINT-Bedarf um über 50.000 Personen zu.

MINT-intensive M+E-Branche investiert 100,7 Milliarden Euro in Innovationen

Auch Branchenanalysen zeigen, dass innerhalb Deutschlands MINT-Erwerbstätigkeit und Innovationsstärke eng miteinander verzahnt sind. So waren in den hochinnovativen Branchen der M+E-Industrie im Jahr 2019 zwischen 55 Prozent (Elektroindustrie) und 66 Prozent (Technische FuE-Dienstleistungen) aller Erwerbstätigen MINT-Akademikerinnen und -Akademiker oder hatten eine berufliche Qualifikation in einer MINT-Fachrichtung. Positiv ist vor dem Hintergrund der genannten Herausforderungen einzuordnen, dass allein die M+E-Industrie im Jahr 2020 Innovationsaufwendungen in Höhe von 100,7 Milliarden Euro aufweist und damit rund 59,1 Prozent der volkswirtschaftlichen Innovationsaufwendungen Deutschlands bestritt. Im Jahr 2010 betrugen die Innovationsaufwendungen der M+E-Industrie noch 66,3 Milliarden Euro, was einem Anteil von 55 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Aufwendungen entsprach.

Sorgen über Rückgang an Studienanfängern in den MINT-Fächern

Der zunehmende Bedarf an MINT-Kräften für Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie und darüber hinaus gehende zusätzliche Innovationen trifft in den kommenden Jahren auf sinkende MINT-Absolventenzahlen. Betrug die Zahl der MINT-Studierenden im ersten Hochschulsemester im Studienjahr 2016/2017 noch rund 198.000 und sank bis zum Studienjahr 2019/2020 leicht auf 192.500, so nahm die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger danach stark auf 172.000 im Studienjahr 2021/2022 ab. In den kommenden Jahren ist damit mit einem Rückgang bei den Erstabsolventinnen und Erstabsolventen in den MINT-Fächern zu rechnen.

Langfristige Herausforderung bei Bildung und Verunsicherung junger Menschen

Durch die Corona-Krise drohen auch in der längeren Frist Rückschritte bei der Fachkräftesicherung. Im Zuge der Corona-Krise kam es im Frühjahr 2020 und im Winter und Frühjahr 2021 zu Schulschließungen in Deutschland. Empirische Studien zeigen durch die Schulschließungen Lernverluste auf, die ohne kompensierende Maßnahmen in den Schulen einen Rückgang bei den Kompetenzen bewirken könnten. Eine aktuelle Erhebung zu den Kompetenzen von Viertklässlerinnen und Viertklässlern im Lesen und in der Mathematik zeigt gravierende Verschlechterungen in Deutschland bei den Durchschnittskompetenzen, bei der Ungleichheit sowie beim Anteil von Kindern, die die Mindeststandards nicht erreichen, auf. Die Durchschnittsleistungen in Deutschland sind dabei etwa auf das Niveau des schlechtesten Bundeslandes aus dem Jahr 2011 gesunken. Der Rückgang ist aber nicht allein auf die Schulschließungen zurückzuführen, sondern war in Teilen bereits bei der Erhebung im Jahr 2016 zu beobachten. Befragungen machen ferner deutlich, dass es durch die coronabedingten Schulschließungen zu Einbußen beim Feedback und zu deutlichen Rückgängen bei Praktika sowie der Berufs- und Studienorientierung gekommen ist. Darüber hinaus dürfte die Vielzahl an Krisen in kurzer Zeit (Klimakrise, Coronakrise, Ukrainekrieg, Energiekrise) junge Menschen belasten.

MINT bietet sehr gute Chancen für den Einzelnen

MINT bietet hervorragende Arbeitsmarktperspektiven und gute Aufstiegschancen.

MINT – hohe Löhne

Im Jahr 2020 lag der durchschnittliche Monatslohn von Vollzeit beschäftigten MINT-Akademikerinnen und -Akademikern bei 5.800 Euro und damit über dem Gesamtdurchschnitt von 5.400 Euro. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Vollzeit, so sind in den meisten MINT-Berufsgruppen die Löhne höher als im Durchschnitt aller Berufe. So lag das Medianbruttogehalt bei den Expertentätigkeiten im Jahr 2020 bei 5.605 Euro. In akademischen MINT-Berufen liegen die Medianbruttoentgelte höher, zum Beispiel in Ingenieurberufen Maschinen- und Fahrzeugtechnik (6.269 Euro), Ingenieurberufen Technische Forschung und Produktionssteuerung (6.260 Euro) und Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik (6.045 Euro). Bei Spezialistentätigkeiten liegt das Medianbruttomonatsentgelt aller Berufe bei 4.446 Euro. Besonders hoch sind die Löhne in den MINT-Spezialistentätigkeiten Informatik (5.145 Euro), Technische Forschung und Produktionssteuerung (4.804 Euro) und Energie- und Elektrotechnik (4.719 Euro). Besonders groß ist das Lohn-Plus in MINT bei den fachlich ausgerichteten Tätigkeiten. Der Medianbruttomonatslohn aller Fachkräfte liegt bei 3.166 Euro. Die fachlich ausgerichteten MINT-Tätigkeiten Informatik (4.243 Euro), Technische Forschung und Produktionssteuerung (3.831 Euro), Bau (3.720 Euro), Energie- und Elektrotechnik (3.555 Euro) und Maschinen- und Fahrzeugtechnik (3.553 Euro) liegen deutlich höher als der Gesamtdurchschnitt.

MINT bietet gute Chancen für Bildungsaufstieg

Akademische Bildungsaufsteigerinnen und Bildungsaufsteiger findet man relativ häufig in den MINT-Berufen.

63,8 Prozent der Ingenieurinnen und Ingenieure sowie 61,3 Prozent der Personen in sonstigen akademischen MINT-Berufen waren im Durchschnitt über die Jahre 2010 bis 2020 Bildungsaufsteiger. Unter Juristinnen und Juristen (38,7 Prozent) sowie Medizinerinnen und Medizinern (52,5 Prozent) war der Anteil der Bildungsaufsteigerinnen und Bildungsaufsteiger am geringsten, bei Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftlern mit 66,6 Prozent am höchsten.

Zuwanderung: hohe Zuwächse bei MINT-Fachkräftesicherung und Innovationskraft

Um die Herausforderungen von Demografie, Dekarbonisierung, Digitalisierung und DeGlobalisierung zu meistern, sind eine hohe Verfügbarkeit von MINT-Kräften und zusätzliche Innovationsaktivitäten nötig. Zuwanderung hat bereits in den letzten Jahren stark zur Fachkräftesicherung und Innovationskraft beigetragen.

Der Beschäftigtenanteil ausländischer Fachkräfte steigt weiter

Das MINT-Beschäftigungswachstum von ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern war im Zeitraum vom vierten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2022 überproportional hoch. So ist die Beschäftigung von Deutschen in MINT-Facharbeiterberufen in diesem Zeitraum leicht gesunken (-3,0 Prozent), unter Ausländerinnen und Ausländern nahm die Beschäftigung in MINT-Facharbeiterberufen um 65,4 Prozent zu. In MINT-Spezialistenberufen gab es einen Zuwachs unter Deutschen von 10,7 Prozent und unter Ausländerinnen und Ausländern von 102,6 Prozent. In MINT-Akademikerberufen betrugen die Zuwächse unter Deutschen 34,8 Prozent und unter Ausländerinnen und Ausländern 160,4 Prozent.

Fachkräftesicherungsbeitrag durch ausländische MINT-Arbeitskräfte beträgt 340.000 Personen

Die Engpässe im MINT-Bereich würden noch größer ausfallen, wenn nicht das MINT-Beschäftigungswachstum von ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern überproportional hoch ausgefallen wäre. Wäre die Beschäftigung von Ausländerinnen und Ausländern seit Ende 2012 nur in der geringen Dynamik wie die Beschäftigung von Deutschen gestiegen, würde die Fachkräftelücke heute um 340.000 Personen höher ausfallen und damit einen Wert von knapp 670.000 MINT-Kräften erreichen.

Erfolge der Zuwanderung aus Drittstaaten in akademischen MINT-Berufen

Zwischen Ende 2012 und dem ersten Quartal 2022 hat die Beschäftigung ausländischer MINT-Arbeitskräfte in akademischen Berufen um 160,4 Prozent besonders dynamisch zugelegt und mit rund 181.300 Beschäftigten ein Rekordhoch seit Beginn der Aufzeichnungen Ende 2012 erreicht. Seit dem Jahr 2012 richtet sich beispielsweise das Portal „Make-it-in-Germany“ vor allem gezielt an MINT-Akademikerinnen und MINT-Akademiker aus demografiestarken Drittstaaten wie Indien. Seit dem 31.12.2012 ist die Anzahl der Inderinnen und Inder in akademischen MINT-Berufen um 509 Prozent von 3.750 auf 22.854 gestiegen.

Forscher haben MINT-Qualifikation und sind häufig zugewandert

Insgesamt sind im Jahr 2019 rund 685.600 Erwerbstätige im Tätigkeitsfeld Forschung und Entwicklung in Deutschland tätig, 529.500 davon haben eine MINT-Qualifikation. Von diesen wiederum haben 106.500 und damit 20,1 Prozent eine eigene Migrationserfahrung, sind also selbst nach Deutschland zugewandert.

Erfindende mit ausländischen Wurzeln tragen stark zu Anmeldungen von Digi-Patenten bei

Auch bei der Forschung, gemessen an Patentanmeldungen, ist der Anteil der Personen mit ausländischen Wurzeln an allen Patentanmeldungen von Erfindenden aus Deutschland von 6,4 Prozent im Jahr 2010 auf 10,9 Prozent im Jahr 2019 stark gestiegen. Besonders hoch lagen die Migrantenanteile bei den Patentanmeldungen von Erfindenden in Digitalisierungstechnologien. Diese stiegen von 8,2 Prozent im Jahr 2010 auf 15,0 Prozent im Jahr 2019. Besonders deutlich wird die Bedeutung der Zuwanderung für die Digitalisierung bei der Betrachtung von Branchen: 26,9 Prozent der Patentanmeldungen der Branche Telekommunikation/Informationstechnologien stammt im Jahr 2019 von Erfindenden mit ausländischen Wurzeln.

Frauen: leichte Zuwächse zu MINT-Fachkräftesicherung und Innovationskraft

Der Beschäftigtenanteil von Frauen nimmt leicht zu

Auch ein steigender Beschäftigtenanteil von Frauen konnte in den letzten Jahren zur Fachkräftesicherung beitragen, wenn auch in geringerem Maße als bei Ausländerinnen und Ausländer. Der Anteil der Frauen an allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen in MINT-Berufen ist vom vierten Quartal 2012 bis zum ersten Quartal 2022 von 13,8 Prozent auf 15,8 Prozent gestiegen. In den MINT-Facharbeiterberufen stieg der Frauenanteil im entsprechenden Zeitraum von 13,0 Prozent auf 14,0 Prozent. Einen deutlich höheren Anteil weisen die Frauen in den Ingenieurberufen auf – hier ist der Anteil von 15,1 Prozent auf 19,4 Prozent gestiegen.

Hohe Unterschiede beim Frauenanteil nach Bundesländern

Hohe Unterschiede treten beim Frauenanteil in regionaler Hinsicht auf. Betrachtet man die Bundesländer, so weist Berlin im ersten Quartal 2022 mit 21,9 Prozent den höchsten Frauenanteil in den MINT-Berufen auf, gefolgt von Hamburg mit 19 Prozent und Thüringen mit 17,8 Prozent. Geringe Anteile liegen hingegen in Rheinland-Pfalz mit 13,9 Prozent, NRW mit 13,8 Prozent und dem Saarland mit 13,2 Prozent vor. Die höchsten Frauenanteile an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weisen auf Kreisebene die Stadt Heidelberg mit 26,8 Prozent, Weilheim-Schongau mit 26,4 Prozent und die Stadt Potsdam mit 25,6 Prozent auf.

Hohe Unterschiede zwischen den MINT-Berufen

Betrachtet man die einzelnen MINT-Berufe auf Ebene der Expertenberufe, Spezialistenberufe und fachlich ausgerichteten Tätigkeiten, so treten große Unterschiede bei den Frauenanteilen hervor. Am höchsten sind im ersten Quartal 2022 die Frauenanteile in den Biologen- und Chemikerberufen mit 46,3 Prozent und in den sonstigen naturwissenschaftlichen Expertenberufen mit 72,9 Prozent, am niedrigsten in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik mit 10,3 Prozent und in den Ingenieurberufen Metallverarbeitung mit 11,1 Prozent. In den Spezialistentätigkeiten reicht die Spannbreite von 29,5 Prozent bei den mathematisch-naturwissenschaftlichen Spezialistenberufen bis zu 4,3 Prozent bei den Spezialistentätigkeiten Metallverarbeitung. Bei den fachlich-ausgerichteten Tätigkeiten liegt der höchste Frauenanteil bei den fachlich ausgerichteten mathematisch-naturwissenschaftlichen Tätigkeiten mit 89,6 Prozent und der niedrigste Anteil bei den fachlich ausgerichteten Tätigkeiten Metallverarbeitung mit 4,9 Prozent vor.

Nur geringe Zuwächse bei Erfindungen von Frauen

Bei der Forschung, gemessen an Patentanmeldungen, ist der Anteil der Frauen an allen Patentanmeldungen von Erfinderinnen und Erfindern aus Deutschland von 4,5 Prozent im Jahr 2010 auf 5,6 Prozent im Jahr 2019 nur vergleichsweise gering gestiegen. Eher niedrig lagen die Frauenanteile an den Erfindungen bei den Patentanmeldungen in Digitalisierungstechnologien. Diese stiegen von 3,7 Prozent im Jahr 2010 auf 5,2 Prozent im Jahr 2019. Betrachtet man die Frauenanteile nach Branchen, so zeigen sich aber auch Branchen, bei denen Frauen für einen hohen Anteil der Erfindungen verantwortlich sind. Im Jahr 2019 beträgt der Frauenanteil an allen Erfindungen 20,2 Prozent in der Chemischen Industrie und 18,8 Prozent in der Pharma-Branche. In Hochschulen/Universitäten tragen Frauen im Jahr 2019 zu 11,9 Prozent unter erfindenden Personen zu den Patentanmeldungen bei.

Felix Mayer
Bildungs- und Wirtschaftspolitik
felix.mayer@pfalzmetall.de
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Arbeitswissenschaft

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Leistungsportfolio – InnoSpeed

13. Juni 2022  |  Lesedauer ca. 1 Minute

PfalzMetall erweitert sein Leistungsportfolio im Bereich der Betriebsorganisation. Neben den klassischen Themen der Arbeitsorganisation beschäftigten sich die Mitgliedsfirmen mit der digitalen Transformation, die als stärkster Treiber des Wandels wahrgenommen wird.
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13. Juni 2022

Zielsetzung

PfalzMetall erweitert sein Leistungsportfolio im Bereich der Betriebsorganisation. Neben den klassischen Themen der Arbeitsorganisation beschäftigten sich die Mitgliedsfirmen mit der digitalen Transformation, die als stärkster Treiber des Wandels wahrgenommen wird. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Potentiale zu identifizieren und die Chancen verschwendungsfreier Prozesse zur Wettbewerbssteigerung zu nutzen.

Portfolio im Überblick

Durch die Optimierung der Arbeitsorganisation sind die Unternehmen in der Lage, die Wett-bewerbsfähigkeit zu steigern und die Wirt-schaftlichkeit abzusichern. Wer in der Zeit offener Märkte erfolgreich sein will, muss in der Lage sein, innovative, qualitativ hochwertige Produkte zu marktgerechten Preisen schnell und zuverlässig zu liefern. Das setzt voraus, dass die Prozesse und Kompetenzen ständig überprüft, flexibel angepasst und optimiert werden müssen.

Arbeitsorganisation

  • Schichtmodelle
  • Mobiles Arbeiten
  • Flexible Arbeitszeitmodelle
  • Grundentgelt-/Leistungsentgeltsysteme
  • Erfolgsbeteiligung
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Zeitwirtschaft
  • Entgelt-Benchmark/Ausfallzeitvergleiche

Ganzheitliche Produktionssysteme zeichnen sich in einem kundenfokussierten Ansatz aus, die Prozesse und die Organisation ganzheitlich zu gestalten. Die eingesetzten Methoden sind Standards, die ursprünglich aus dem Toyota Produktionssystem stammen und 2012 in die VDI Richtlinie 2870 überführt wurden.

GPS

  1. 5S
  2. KVP
  3. Muda-Mapping/Rüstzeitoptimierung
  4. Null-Fehler-Prinzip
  5. Taktmodelle | Fließ- und Pullprinzip
  6. MbO (Management by Objectives)
  7. Visuelles Management
  8. Shopfloor-Management

PfalzMetall stellt aktuelles Trendwissen im 2-Wochenrhythmus online zur Verfügung. Die Impulse fördern Gedanken zu neuen Geschäfts-feldern und -modellen. Die Inhalte werden inspirieren, sensibilisieren und informieren.

Mega- und Subtrends 2022

  • Mobilität
  • Konnektivität
  • Gesundheit 
  • New Work
  • Neo-Ökologie
  • Virtuelle Kollaboration
  • Wissenskultur
  • Virtual Reality

Stärkster Treiber des Wandels. Smart Factory, Smart Administration and Smart Products. I4.0 mit Unterstützung der KI revolutio-nieren durch evolutionäre Umsetzungsgeschwin-digkeit die Wertschöpfungsketten.

Digitale Transformation

  • 2-Stufen-Modell
  • Reifegrad | Strategie
  • Digitalisierungsstrategie
  • Digitale Technologien (Toolbox Standards)
  • Organisationsentwicklung
  • Community I4.0/KI
Michael Röther
Betriebsorganisation | Digitale Transformation
michael.roether@pfalzmetall.de
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Digitale Transformation

13. Juni 2022  |  Lesedauer ca. 1 Minute

Die Zukunft gestalten, Kunden begeistern und alle Stakeholder ganzheitlich zufrieden zu stellen sind anspruchsvolle Herausforderungen im Strukturwandel und beginnen mit der Entwicklung einer Unternehmensstrategie. Dabei unterstützt das 2-Stufen-Modell – Reifegrad | Strategie.
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13. Juni 2022

2-Stufen-Modell

Reifegrad Strategie

„Vision und Strategie müssten längst angepasst sein.“

Die Zukunft gestalten, Kunden begeistern und alle Stakeholder ganzheitlich zufrieden zu stellen sind anspruchsvolle Herausforderungen im Strukturwandel und beginnen mit der Entwicklung einer Unternehmensstrategie. Dabei unterstützt das 2-Stufen-Modell – Reifegrad | Strategie.

Die Reifegradermittlung:

Input: Die Absprungbasis ist immer die Analyse der Ausgangslage. Dazu stehen drei Methoden zur Verfügung.

  • Quick Scoring-Perspektivenmodell: Geschäftsmodell, BCM-Level, Status GPS, Lean-Administration, Leadership
  • Full Scoring-Prozessmodell: Geschäftsmodell, Führungsprozesse, Kernprozesse, Unterstützungsprozesse
  • AutomatischerAuftragsdurchlauf: Wertschöpfungskette vom Konfigurator bis zum versandfähigen Produkt inkl. After Sales Services. Startet beim Kunden und endet beim Kunden.

Output: Status quo-Reifegrad von Prozessen, Methoden, Digitalisierungsgrad und das Leistungsniveau der Organisation. Fokussierung Optimierungspotential.

Die Digitalisierungsstrategie

Nach der Arbeitssystemanalyse und der daraus resultierenden Ergebnisse des ausgewählten Reife-gradmodells ist die Entwicklung der Digitalisierungs-strategie, in Anlehnung an die Unternehmens-strategie, der nächste Schritt zum ganzheitlichen Strategieansatz.

Das Transformationskonzept:

Abgeleitet von der Strategie ist das Ziel, die Erstellung eines Transformationskonzeptes, das nach Kosten-Nutzen Priorisierung findet. Die identifizierten Change-Module können sukzessive und methodisch implementiert werden. 

Generell gilt:

Die Möglichkeiten, die KI nutzenorientiert einzusetzen sind nahezu unendlich. Geschwindigkeit von Prozessveränderungen, Information und Kommunikation fordert mehr denn je die Innovationskraft der Beschäftigten. Die Visionen und Chancen der Zukunft in kollaborativen Arbeitsprozessen werden ein vollkommen neues Mindset generieren. Die Menschen gilt es frühzeitig qualitativ in diese Prozesse einzubinden.

Michael Röther
Betriebsorganisation | Digitale Transformation
michael.roether@pfalzmetall.de
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Highlights und Termine

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TERMINE April 2022 bis März 2023

30. Juni 2023  |  Lesedauer ca. 3 Minuten

Termine April 2022 bis März 2023
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30. Juni 2023

April

04.04. – 04.2022: Grünstadt, MINT-EC-Camp „Chemie rund ums Auto“

13./14.04.2022: Koblenz, M+E Mitte Klausurtagung

25.04.2022: Neustadt/Weinstraße, Zielorientiertes Führen als Erfolgsfaktor

26.04.2022: Mörfelden, M+E Mitte Symposium mit IG Metall

29. – 30.04.2022: Leinsweiler, Lehrerfortbildung Physik „Kernphysik“

Mai

05.05.2022: Frankenthal, Netzwerk Grundschulen Auftaktveranstaltung

10.05.2022: Ludwigshafen, Netzwerk Grundschulen Auftaktveranstaltung

10.05.2022: Neustadt/Weinstraße, Personalleiterkreis Rheinpfalz

17.05.2022: Neustadt/Weinstraße, Musik und Naturwissenschaften „Klanganalyse“

19./20.05.2022: Neuwied, Chefseminar

24.05.2022: Berlin, Vorstand Gesamtmetall

Juni

02.06.2022: Online-Auftaktveranstaltung, InnoSpeed

02.06.2022: Webkonferenz, Sitzung Verwaltungsausschuss PfalzMetall

02.06.2022: Webkonferenz, Sitzung Vorstand PfalzMetall

09.06.2022: Berlin, Ausschuss Arbeit und Entgelt

14.06.2022: Neustadt/Weinstraße, Mitgliederversammlung PfalzMetall

14.06.2022: Neustadt/Weinstraße, Preis der Stiftung PfalzMetall

14.06.2022: Berlin, Bildungsausschuss Gesamtmetall

15.06.2022: Neustadt/Weinstraße, Kunst und Physik „Fensterblicke“

21.06.2022: Kaiserslautern, Netzwerk Berufsbildende Schulen, Produktion der Zukunft „Robotik – Trends in der smarten Produktion“

22./23.06.2022: Düsseldorf, ifaa-Fachkolloquium (60 Jahre ifaa)

23.06.2022: Neustadt/Weinstraße, Sitzungen Vorstand und Stiftungsrat

Juli

01.07.2022: Koblenz, Mitgliederversammlung Gesamtmetall

01.07.2022: Koblenz, Vorstand Gesamtmetall

07.07.2022: Andernach, Workshop „Digitaler Fabrik-Zwilling“

07.07.2022: Maikammer, Auf Nummer sicher! – Experimente im MINT-Unterricht

11./12.07.2022: Hornbach, Chefseminar

12.07.2022: Mainz, AW-Forum 2022

14.07.2022: Kaiserslautern, Netzwerk Lehrerausbildung NAWI-Tag

21.07.2022: Neustadt/Weinstraße, Philosophie und Naturwissenschaften „Der Begriff der Natur“

24. – 29.07.2022: Neustadt/Weinstraße, MINT-Schülerakademie

August

04. – 20.08.2022: Neuerburg, JuniorAkademie

29.- 02.09.2022: Grünstadt, Kinder-Technik-Ferienwoche

31.08./01.09.2022: Burgbrohl, M+E Mitte Spitzentreffen

September

06.09.2022: Berlin, Vorstand Gesamtmetall

07.09.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Mitarbeitergespräche professionell führen – Verbesserung, Kritik und Trennung“

08.09.2022: Homburg, Informationsveranstaltung – Industrie 4.0 | Digitalisierung bei Fa. Bosch

13.09.2022: Webkonferenz, Abstimmung vor dem Verhandlungsauftakt zur Tarifrunde 2022

14.09.2022: Edenkoben, Wir TuN’s „Einsatz verschiedener Mikrocontrollerplattformen im Technikunterricht“

14.09.2022: Oberursel, 1. Tarifverhandlung M+E Mitte

14.09.2022: Online-Veranstaltung Kommunikationsseminar: „Die Führungskraft als Konfliktmanager“

15.09.2022: Online-Veranstaltung „Mittelstand 4.0 – Digitalisierung der Prozesse und Papierlose Produktion“

15.09.2022: Online-Veranstaltung, Automation in der Mediengestaltung

20.09.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Wer andere führen will, sollte bei sich selbst anfangen“

22.09.2022: Ramstein, Netzwerk Kindertagesstätten Netzwerktreffen „Gummibärchen schonmal selbst gemacht?“

27.09.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Wirksame und nachhaltige Kommunikation als Führungskraft“

28.09.2022: Mainz, MINT-Tag Rheinland-Pfalz für Kitas und Grundschulen

29.09.2022: Mainz, MINT-Tag Rheinland-Pfalz für weiterführende Schulen

30.09.2022: Webkonferenz, Außerordentliche Vorstandssitzung PfalzMetall

Oktober

04./05.10.2022: Überherrn, Chefseminar

07.10.2022: Landau, 2. Tarifverhandlung M+E Mitte

12.10.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Rückkehrgespräche für Führungskräfte nach Erkrankung ihrer Mitarbeiter*innen“

13.10.2022: Kaiserslautern, Netzwerk Kindertagesstätten Auftaktveranstaltung

19.10.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Benimm-App für Azubis“

22.10.2022: Online-Update zu aktuellen arbeitskampfrechtlichen Fragestellungen

25.10.2022: Wörth, Strategieklausur PfalzMetall

26.10.2022: Webkonferenz, Sondersitzung Vorstand Gesamtmetall

26.10.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Führen im Team“

27.10.2022: Sulzbach, 3. Tarifverhandlung M+E Mitte

November

03.11.2022: Speyer, Netzwerk Grundschulen „Lego Mindstorms – werde Roboter-Trainer“

09.11.2022: Ludwigshafen, Netzwerk Berufsbildende Schulen So wird MINT-Unterricht zum Happening „Programmierung des Mikrocontrollersystems BBC MICRO:BIT“

10.11.2022: Neustadt/Weinstraße, Grundschule trifft Naturwissenschaft „Vom Schweben, Fliegen und Fallen“

10.11.2022: Saarbrücken, 4. Tarifverhandlung M+E Mitte

15.11.2022: Ludwigshafen/Online-Veranstaltung, Die Welt verstehen „Gravitationswellen“

16.11.2022: Online-Veranstaltung, Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung & Co. – zukünftige Betriebsbesichtigungen durch die Aufsichtsbehörden

16.11.2022: Webkonferenz, Abstimmung zur Tarifrunde 2022 – Vorstand und Sozialausschuss PfalzMetall

16.11.2022: Webkonferenz, Sondersitzung Vorstand Gesamtmetall

18.11.2022: Webkonferenz, Übernahmegespräch Tarifabschluss BaWü mit PfalzMetall Vorstand und Sozialausschuss

22.11.2022: Frankfurt, Übernahmeverhandlungen M+E Mitte

22.11.2022: Online-Veranstaltung, Digitale Assistenzsysteme

22.11.2022: Online-Veranstaltung, Bildungsausschuss Gesamtmetall

23.11.2022: Berlin, Vorstand Gesamtmetall

24.11.2022: Online-Veranstaltung, Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung & Co. – zukünftige Betriebsbesichtigungen durch die Aufsichtsbehörden

25./26.11.2022: Leinsweiler, Gesprächskreis für Schulleitungen „Veränderungen gestalten“

30.11.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar „Sicheres und souveränes Auftreten im Gespräch“

Dezember

01.12.2022: Online-Veranstaltung, Effizienzsteigerung in der Projektarbeit

05.12.2022: Webkonferenz, Sitzung Vorstand und Sozialausschuss PfalzMetall

06. – 08.12.2022: Ludwigshafen, Netzwerk Berufsbildende Schulen, Fortbildung Gebäudesystemtechnik „Einführung in die Gebäudesystemtechnik mit dem KNX“

06. + 09.12.2022: Edenkoben, Netzwerk Berufsbildende Schulen ErzieherInnen Ausbildung „Wenn die Lupe digital wird! – Tiefe Einblicke in die Naturphänomene/ Umgang mit den Handexperimenten“

08.12.2022: Online-Veranstaltung, IoT | eStandards für Ihre Warensendungen

09.12.2022: Tarifrunde 2022: Virtuelle Informationsveranstaltung zum Tarifabschluss 2022

Januar

18.01.2023: Hybrid-Seminar, Änderungen im Lohnsteuerrecht: Aktuelle Rechtsänderungen zum Jahreswechsel 2022/2023

18.01.2023: Online-Veranstaltung, Dem Phänomen auf der Spur „Experimente rund um das Thema Haut“

18.01.2023: Online-Veranstaltung, Automatisierung in der Administration durch RPA

26.01.2023: Rheinzabern, Mint-EXPERimenTE

31.01.2023: Frankenthal, Erfahrungsaustausch Metallausbildung

Februar

07.02.2023: Berlin, Vorstand Gesamtmetall

08.02.2023: Berlin, Ausschuss Arbeit und Entgelt

08. – 10.02.2023: Ludwigshafen, Fortbildung Automatisierungstechnik „Modul 3 – Industrie 4.0 in der Automatisierungstechnik: Wortverarbeitung, Analogwertverarbeitung und Datenstrukturen“

15.02.2023: Online-Veranstaltung, Stellenanzeige Reloaded – genau die richtigen Kandidaten erreichen

16.02.2023: Online-Veranstaltung, Experience Design – Nachhaltige Produkt- und Serviceleistungen

22./23.02.2023: Überherrn, Chefseminar

März

01.03.2023: Neustadt/Weinstraße, Netzwerk Kindertagesstätten, Netzwerktreffen „Wenn die Lupe digital wird“

02.03.2023: Kaiserslautern, Formel M „Grand Prix“

21.03.2023: Otterberg, Miniphänomenta

29.03.2023: Webkonferenz, Vorstand Gesamtmetall

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TERMINE April 2021 bis März 2022

13. Juni 2022  |  Lesedauer ca. 3 Minuten

Termine April 2021 bis März 2022
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13. Juni 2022

April

  • 01.04.2021: Webkonferenz, Außerordentliche Sitzung Vorstand und Sozialausschuss zur Annahme Tarifabschluss, M+E Mitte Tarifrunde 2021
  • 01.04.2021: Online-Seminar, „Führung bei mobiler Arbeit“
  • 12.04.2021: Online-Veranstaltung, Dem Phänomen auf der Spur „Wenn die Lupe digital wird“
  • 13.04.2021: Online-Workshop, Trennungsgespräche führen – konsequent – wirtschaftlich – wertschätzend
  • 15.04.2021: Online-Seminar, Mittelstand 4.0 – Digitalisierung der Prozesse und papierlose Produktion
  • 20.04.2021: Webkonferenz, Erläuterungen zum Tarifabschluss 2021
  • 20.04. + 22.04.2021: Online-Veranstaltung, Informatik innovativ Teil I + II „Bits und Biologie – Evolutionäre Algorithmen“
  • 28.04.2021: Online-Seminar, Erfolgreich und produktiv arbeiten im Homeoffice
  • 29.04.2021: Virtuelle Informationsveranstaltung MetallRente, Betriebliche Altersvorsorge in der Niedrigzinsphase – Probleme, Auswirkungen und Lösungsvorschläge
  • 29.04.2021: Gemeinschafts-Online-Veranstaltung „Nachhaltigkeitsmanagement“

Mai

  • 03.05.2021: Online-Seminar, „Lean Production“ – REFA-Methoden und Konzepte zur Prozessoptimierung
  • 04.05.2021: Webkonferenz Vorstand Gesamtmetall
  • 05.05.2021: Online-Seminar, Erfolgreich und produktiv arbeiten im Homeoffice
  • 06.05.2021: Online-Seminar, Homeoffice und Vertrieb effizient und angenehm gestalten – das geht
  • 10.05.2021: Online-Veranstaltung, Erfahrungsaustausch Metallausbildung
  • 18.05.2021: Frankenthal, Fremdsprache und MINT „Raumfahrt & Klima“ 
  • 20.05.2021: Online-Veranstaltung, Grundschule trifft Naturwissenschaft „Energie in der Grundschule – Thema „Strom im Fern- und Präsenzunterricht“
  • 27.05.2021: Online-Seminar, Der verkaufsstarke Innendienst – Erfolgreich verkaufen (auch) aus dem Homeoffice

Juni

  • 08.06.2021: Online-Seminar, Zahlungsschwierigkeiten und drohende Insolvenz von Vertragspartnern – Wie Sie Ihr Unternehmen schützen können
  • 08.06.2021: Online-Veranstaltung, Netzwerk Lehrerausbildung Studienseminar Rohrbach
  • 08.06.2021: Webkonferenz, Ausschuss Arbeit und Entgelt
  • 09.06.2021: Online-Seminar, Jungbrunnen Unternehmensübergabe? Sinnvoll Chancen nutzen
  • 09.06.2021: Online-Veranstaltung, Bildungsausschuss Gesamtmetall
  • 10.06.2021:  Webkonferenz, Mitgliederversammlung ifaa
  • 10./11.06.2021: Edesheim Chefseminar
  • 16.06.2021: Neustadt/Weinstraße, Kunst und Physik 
  • 17.06.2021 Online-Seminar, Aktuelles Insolvenzrecht
  • 18.06.2021: Berlin, Mitgliederversammlung Gesamtmetall
  • 18.06.2021: Berlin, Vorstand Gesamtmetall
  • 18.06.2021: Landau, Netzwerk Gymnasien „MINT-Festival“
  • 29.06. – 02.07.2021: Herxheim/Landau, MINT-EC-Camp „Umwelt, Gesellschaft, Natur und Technik – Das Spiel der Systeme“ 

Juli

  • 07.07.2021: Online-Veranstaltung, Sitzung des Vorstandes der Stiftung PfalzMetall
  • 08.07.2021: Online-Veranstaltung, Sitzung des Stiftungsrates der Stiftung PfalzMetall
  • 13.07.2021: Webkonferenz, Sitzung Verwaltungsausschuss
  • 13.07.2021: Webkonferenz, Sitzung Vorstand
  • 18.07. – 23.07.2021: Neustadt/Weinstraße, MINT-Schülerakademie
  • 21.07.2021: Online-Workshop, „Nachhaltigkeitsmanagement“ Teil I – Initiierung und Analyse der Ausgangssituation 
  • 29.07. – 14.08.2021: Online-Veranstaltung, JuniorAkademie

August

  • 04.08.2021: Enkenbach-Alsenborn, Preis der Stiftung PfalzMetall
  • 23.08.2021: Webkonferenz, Mitgliederversammlung PfalzMetall
  • 23.08. – 27.08.2021: Grünstadt, Kinder-Technik-Ferienwoche

September

  • 01.09.2021: Neustadt/Weinstraße, Personalleiterkreis Rheinpfalz
  • 02.09.2021: Neustadt/Weinstraße, Seminar Fit als Führungskraft – Vom Kollegen zum Vorgesetzten
  • 08.09.2021: Neustadt/Weinstraße, Seminar Rückkehrgespräche für Führungskräfte nach Erkrankung ihrer MitarbeiterInnen
  • 16.09.2021: Frankenthal, Netzwerk Grundschulen „Auftaktveranstaltung“
  • 22.09.2021: Neustadt/Weinstraße, Auf Nummer sicher! Gefährdungsbeurteilungen im Physik-Unterricht 
  • 28.09.2021: Webkonferenz Vorstand Gesamtmetall
  • 30.09.2021: Mainz, MINT-Tag Rheinland-Pfalz für weiterführende Schulen

Oktober

  • 06.10.2021: Online-Veranstaltung, Netzwerk Informatik „Calliope goes IoT Kommunikation mit der Cloud“ 
  • 06.10. – 08.10.2021: Ludwigshafen, Automatisierungstechnik „Grundlegender Einstieg auf das TIA-Portal zum Programmieren von Speicherprogrammierbaren Steuerungen (für alle Ein- und Umsteiger)“
  • 07.10.2021: Hybrid-Veranstaltung „Manteltarifvertrag/Entgeltrahmenabkommen für die pfälzische M+E-Industrie“
  • 07./08.10.2021: Eltville, Treffen der Vorsitzenden, Verhandlungsführer und Hauptgeschäftsführer M+E Mitte
  • 12.10.2021: Leinsweiler, Strategieklausur Vorstand
  • 12.10.2021: Online-Workshop, „Nachhaltigkeitsmanagement – Zielbild und Planung“
  • 14.10.2021: Online-Training für Führungskräfte, Kritik einfach ansprechen und konstruktiv formulieren
  •  20./21.10.2021: Neustadt/Weinstraße, Planspiel Betriebswirtschaft 

November

  • 03.11.2021: Online-Seminar, Hybrid Work – Die Vorteile von Büroarbeit und mobilem Arbeiten bewusst nutzen“ – Online-Training für Führungskräfte
  • 04.11.2021: München, Ausschuss Arbeit und Entgelt
  • 04.11.2021: Neustadt/Weinstraße, Musik und Naturwissenschaften „Klanganalyse und Klangsynthese“ 
  • 04./05.11.2021: Überherrn, Chefseminar
  • 05./06.11.2021: Bad Dürkheim, Lehrerfortbildung MINT „Homo ludens – Spiele(nd) im MINT-Unterricht“
  • 09.11.2021: Online-Veranstaltung, Bildungsausschuss Gesamtmetall
  • 17.11.2021: Webkonferenz Vorstand Gesamtmetall
  • 17.11.2021: Online-Seminar, Pfiffige PowerPoint-Präsentationen gekonnt gestalten
  • 17.11.2021: Herxheim, Mint-EXPERimenTE
  • 25.11.2021: Neustadt/Weinstraße, Philosophie und Naturwissenschaften            „Evolution und Moral“ 

Dezember

  • 01.12.2021: Neustadt/Weinstraße, Personalleiterkreis Rheinpfalz

2022

Januar

  • 18.01.2022: Hybrid-Seminar, Änderungen im Lohnsteuerrecht 2021/2022
  • 18.01.2022: Online-Veranstaltung „Entgelt-Benchmark 2022“
  • 25.01.2022: Webkonferenz, Vorstand Gesamtmetall
  • 27.01.2022: Videokonferenz Arbeitskreis Überarbeitung MTV 

Februar

  • 16.02.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar Das Mitarbeitergespräch als Führungsinstrument
  • 16.02.2022: Online-Veranstaltung, Netzwerk Kindertagesstätten Netzwerktreffen Ramstein-Miesenbach & Umgebung

März

  • 04.03.2022: Webkonferenz „Warnung vor Cyber-Angriffen aus Russland“
  • 15.03. – 17.03.2022: Ludwigshafen, Netzwerk Berufsbildende Schulen „Gebäudesystemtechnik“
  • 17.03.2022: Online-Training, Kraftvolle Mitarbeitende -Was Führungskräfte bewirken (können)
  • 22.03.2022: Webkonferenz, Vorstand Gesamtmetall
  • 22./23.03.2022: Überherrn, Chefseminar
  • 23.03.2022: Neustadt/Weinstraße, Seminar Basisseminar Lohnpfändung
  • 31.03.2022: Webkonferenz „Update Kurzarbeit“
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